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Allerlei zum Thema Kupplungen |
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Mit der „Riesenhand“ in das Modellbahngeschehen einzugreifen, um die Fahrzeuge zu kuppeln und entkuppeln wirkt sehr störend. Gut und leicht funktionierende Kupplungen sind von Nöten, um einen reibungslosen Modellbahnbetriebsablauf zu gewährleisten. Da meine Anlage meist hinter Glas betrieben wird, ist das Kupplungsthema besonders brisant. Somit habe ich diesem Thema an dieser Stelle eine gesonderte Seite gewidmet. Seit Sommer 2006 sind neue Kupplungen im
Handel. Nach erfolgreichem Testbetrieb an einigen Zügen habe
ich alle Fahrzeuge umgerüstet. Sie kuppeln auf geraden
Strecken leicht und zuverlässig. Jedoch bei Radien unter 600
mm ist ein Ankuppeln nicht gewährleistet. Das liegt unter
anderem daran, dass wegen der Kurzkupplungskinematik sich in der Kurve
die Puffer berühren und die Kupplungen sich dadurch nicht mehr
nah genug kommen. |
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Es lohnt sich, ältere Fahrzeuge aufzuarbeiten! Wagen der Bauart Ci-30 wirken mit Kurzkupplungskulissen bedeutend realistischer. Fahrzeuge älteren Baujahres hatten noch spitzengelagerte Radsätze in Plasteachslagern. Diese laufen nach längerem Betrieb aus und die Wagen neigen zum Entgleisen. Auch hier lässt sich leicht Abhilfe schaffen. Ohne großen Aufwand gelingt der Einbau von Metallachslagern. Links zu sehen ist der Vergleich herkömmlich gekuppelter Fahrzeuge mit kurzgekuppelten Fahrzeugen. (zum Vergrößern auf die Bilder klicken) |
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Diese Arbeiten sind notwendig, um die Wagen mit
Kurzkupplungskulissen auszurüsten. Sichtbar ist auch der
Einbau von Metallachslagern. Diese sind im Fachhandel
erhältlich. Hersteller von Kurzkupplungskulissen und MS-Buchsen |
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Nach Umrüstung meiner Fahrzeuge auf die neuen Kupplungen von Tillig hatte ich mit meiner E95 von BRAWA der ersten Produktionsserie ein Problem in den kleinen Radien (286 mm). Hatte ich einen ansehnlichen Zug aus OOt-Wagen am Haken, kam es zur Überpufferung. Das gleiche Problem stellte ich bei mehreren anderen Waggons fest. Als Lösung wählte ich den Einbau von Kurzkupplungskulissen (Produkt-ID: 100) der Firma Peho. Peho hat auch einen Umrüstsatz (Produkt-ID: 135) im Angebot, jedoch erschieint mir die Kulissenlösung trotz aufwändigerer Umbauten am geeignetsten, bleibt doch der Abstand zwischen Lok und Waggon gering. Der Abstand ist identisch mit dem Abstand zwischen zwei OOt-Wagen neuer Produktion mit Kurzkupplungskulisse von Tillig. | |||
Nach der Demontage der Lok (siehe Bedienungsanleitung der Lok!) muß am Rahmen ein rechteckiges Stück sauber ausgearbeitet werden (Breite 4,2 mm). Dazu ist eine Laubsäge mit feinem Sägeblatt (Göße 0) geeignet. An der Kupplungskulisse wird an der Frontseite 1 mm (Markierung) weg geschnitten. Geeignet ist eine Minibohrmaschine mit eingespanntem Kreissägeblatt. Hersteller von Kurzkupplungskulissen (zum Vergrößern auf die Bilder klicken) |
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Wenn die Teile genau angepasst sind wird die Kulisse mittels Sekundenkleber eingeklebt. Es darf kein Kleber in die Teile der Kulisse gelangen! Die Kulisse muss möglichst hoch sitzen um der Vorläuferachse genug Spielraum zu lassen. Die Kupplungsaufnahme wird nach Probezusammenbau auf Höhe justiert und mittels Sekundenkleber justiert. Der Probezusammenbau geschieht ohne Vorläuferachse, da diese noch mit der Kupplungsaufnahme kollidiert. |
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Die justierte und verklebte Kupplungsaufnahme wird nun bis an den Aufnahmestift heran gekürzt. Geeignet dafür ist wieder die Kleinstbohrmaschine mit dem Kreissägeblatt. Hierbei muss sehr vorsichtig gearbeitet werden!. Dies Teil darf im Betrieb nicht mit dem Vorläufer kollidieren. In den vergrößerten Bildern ist alles gut zu erkennen. | |||
So sieht das Modell nach getaner Arbeit
aus. Zwischen Kupplungsaufnahme und Vorläuferachse muss noch
ein Spalt bleiben! Bei Fahrt im Gleisbogen darf es zwar zur
Berührung kommen, aber es darf sich nicht verhaken. Deshalb
muss die Kupplungsaufnahme gut entgratet und leicht abgerundet sein.
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Bei
der V23 von PIKO stehen die Kupplungen nicht exakt waagerecht. Somit
gibt es Probleme beim Kuppeln, auch können sich die Fahrzeuge
auch leicht wieder entkuppeln, da meist nur ein Haken einrastet. Abhilfe habe ich geschaffen, in dem ich vom PEHO Normschachthalter (Atr.Nr.: 110) lediglich den Normschacht fest an der Lok verschraubt habe. Bei dem Kurzen Achsstand und kurzen Überhang der Kupplung von der Achse aus kann auf die Beweglichkeit der Kupplungsaufnahme verzichtet werden. Auch bei der V23 von Karsei war die Kupplungsaufnahme fest und es gab keine Nachteile bei der Funktion. Der positive Effekt: Der Abstand zwischen den Puffern der Fahrzeuge verringert sich noch um ca. 1mm. Im rechten Bild sieht man, dass nicht nur die Kupplung exakt waagerecht steht, sonder auch, dass die Kupplung deutlich näher am Fahrzeug ist. |
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Hier sehen Sie die gealterte V23 auf der Anlage. |
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Störend
wirken bei den handelsüblichen Entkupplungsgleisen die
seitlich angesetzten Antreibe. Das trifft auf altes Standardgleis
ebenso zu wie auf das Modellgleis von Tillig. Hier kommen auf meiner Anlage alte Schreibmaschinenmagneten zum Einsatz. Gespeist werden diese mit der üblichen Wechselspannung von 16 V. Die Spannung wird mit einer Diode gleichgerichtet und mit einem Elektrolytkondensator geglättet. Der Stößel rechts im Bild stößt oben gegen die Entkuppelplatte. |
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Auf diesem Bild ist noch der Zustand vor dem Umbau auf Modellgleis zu sehen. Der unansehnliche Antrieb ist verschwunden. Die Kraft des Elektromagneten sorgt für sicheres Entkuppeln. |
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Nun liegt neues
Modellgleis auf der Anlage. Auf die Entkupplungsgleise verzichte ich
dennoch nicht. Den Bereich der Zwangsschienen und der
Entkupplungsmechanik habe ich liegen gelassen. Aus dem
Modellschwellenband habe ich diesen Bereich ausgearbeitet. Nun liegen
die neuen Schienen und das Schwellenband rechts und links der
Zwangsschienen. Das Ganze wirkt kaum störend. Somit
funktioniert ein zuverlässiger Rangierbetrieb ohne
Handeingriff weiterhin. Die Zwangsschienen sind ebenso wie die Schienen der Gleise mit Rostfarbe nachbehandelt. Das verbessert das modellgetreue Aussehen erheblich (Bild mit einem Klick vergrößern!) |
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Höhenjustage bei Plastekupplungen |
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Es kann schon mal
vorkommen, dass die Kupplungen in verschiedener Höhe stehen.
das ist sehr ärgerlich. Fährt man an die
anzukuppelnden Wagen dran, werden sie einfach weggeschubst. Das mindert
natürlich den Gesamteindruck bei der Vorführung. Der Fall trat bei mir bei der BR89 (T3) von Jatt auf. An dieser Lok stehen die Kupplungen exakt 0,5 mm zu tief. Ich fertigte die in der Zeichnung dargestellten Kupplungswinkel aus 0,5 mm Messing und feilte die Spitze und die Nut wie beim Original an. Die Plastekupplung wird einfach nach Zeichnung gekürzt. Das Ganze muss nachfolgend verklebt werden. Als geeigneter und sehr fester Klebstoff erweist sich "Pattex Kraft-Mix" Schnellhärtend (Zweikomponentenkleber). Farblich wird der Winkel noch mit mattschwarzer Farbe von Revell nachbehandelt. Um bei dieser Lok die Kupplungen auszubauen und neu einzusetzen muss man das Gehäuse abschrauben. Der Erfolg zeigt sich dann, wenn die Rangiervorgänge "butterweich" vonstatten gehen. Auch bei den neuen Kupplungen kann man die Höhenjustage auf gleicher Weise korrigieren. |
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Probleme mit den Kurzkupplungen in Doppelkurven |
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Steif gekuppelte Züge aus Modernisierungswagen der Firma JATT können in Gegenkurven, z.B. bei Weichenstraßen, Ärger bereiten, in dem sich die Kupplungen verklemmen. Sie schlagen einfach zu weit aus und werden durch die Federkraft nach hinten gezogen. In der nächsten Kurve springen die Wagen raus und man muss die Fahrzeuge von der Anlage nehmen um das Ganze wieder zu richten. |
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Abhilfe kann man schaffen, in dem man die kleinen Plastewinkel verlängert. Dazu muss der Wagen vorsichtig demontiert werden. 6 Haltenasen rasten vom Untergestell aus in das Gehäuse ein. Sie sitzen jeweils unter dem ersten Abteilfenster und in der Wagenmitte. Nachdem die Drehgestelle entfernt wurden hebt man das Untergestell von Wagenende leicht ab und hebelt mit einem kleinen Uhrmacherschraubendreher die Haltenasen aus. | ||
Aus Profilmaterial von 1 mm im Quadrat (erhältlich bei der Firma CONRAD-Elektronik) werden 3 mm lange Stückchen abgeschnitten. Diese lassen sich mit Sekundenkleber gut und sauber auf das Untergestell aufkleben. |
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Hier ist die fertige Winkelverlängerung gut sichtbar. Jetzt kann sich die bewegliche Kupplungsvorrichtung nicht mehr verhaken. Nun muss der Wagen nur vorsichtig wieder zusammengesetzt werden. Sicher durchfahren die Modernisierungswagen jede Gleislage. | ||
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Vergrößern Sie das Bild! |
Schon lange vor Erscheinen der neuen Kurzkupplungen
störte mich der große Wagenabstand. Oft fahre ich
feste Zugeinheiten, welche im Modellbahnbetrieb nicht getrennt werden.
Hier bietet es sich an, fest zu kuppeln. Das leichte Auswechseln der
Kupplung welche durch Federdraht gehalten wird vereinfacht die
Ausführung. |
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Diese Kupplungsattrappen sind für etwas ältere Kupplungsschächte an den Fahrzeugen ab ca.1972 geeignet. (Diese Kupplungsschächte werden teilweise noch heute verwendet). Die Attrappen entstanden im Selbstbau und sind farblich den Fahrzeugen angepasst. (Haken, Kuppelgestänge und Schläuche - schwarz, Blechplatte - je nach Fahrzeug, schwarz bei Wagen, rot bei Dampfloks mit roten Pufferbohlen u.s.w.) |
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Hier ist die zusammengelötete Kupplung und die Einzelteile, gefertigt aus Messingblech, zu sehen. | ||
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