Modellbahn - TT
"Von Waldungen nach Kornbach"

Dampfgeneratoren bereichern die Modellbahn

Ich fahre im Analogbetrieb mit Rauchgenerator bestückten Lokomotiven. Der Fahrbetrieb erfolgt mittels Impulsbreitensteuerung. Über eine Graetzschaltung in der Lok wird der Rauchgenerator mit Spannung versorgt. Das ist notwendig, da dem Rauchgenerator noch ein Elektrolytkondensator parallel geschaltet ist. Dieser sorgt dafür, dass auch in den Impulspausen der Dampfgenerator mit Spannung versorgt wird und es somit auch bei niedrigen Geschwindigkeiten schon richtig dampft.

In Ausstellungen werde ich oft gefragt, wie es möglich ist, einen Dampfgenerator in eine TT-BR 56 (Modell vor 2008) einzubauen. Hier habe ich den Einbau als Zeichnungen dargestellt. Leider ist das nicht ganz so einfach und nur versierten Modellbauern empfohlen. Ohne größere Umbauten an der Lok ist der Einbau in die BR 56 (Berliner-TT-Bahnen / Tillig vor 2008) oder in die BR 44 (ROCO) möglich. Ohne besondere Schwierigkeiten bedeutet lediglich: es ist nicht gleich ein Umbau des gesamten Antriebes der Lok notwendig, denn unter dem Schornsteinkopf befindet sich bei den meisten Modellen das Getriebe.

Für die BR 56 muss der Tank des SEUTHE-Dampferzeugers verkleinert werden. An der Schnittstelle wird der Tank abgetrennt und die offene Stelle mit einem 0,2 mm dicken Blech verschlossen. Das geschieht mittels Löten am Messing und Kleben am Bodenteil. Äußerste Vorsicht ist geboten, solch ein SEUTHE-Dampferzeugers geht bei solchen Arbeiten ganz leicht in die Brüche!
Ähnlich habe ich auch den Dampferzeuger für die BR 94 (Beckmann) umgebaut.

Hier habe ich den Einbau in die BR 56 (Modell vor 2008) als Schnittdarstellung gezeichnet. Der Bleiballast muss gekürzt werden. Vom Getriebeblock sind vorn etwa 0,7 mm abzutragen. Den Schornstein muss man auf den Durchmesser des Schornsteins aufbohren. Es bleiben lediglich etwa 0,25 mm Wandstärke übrig. Die Plaste schmilzt im Dampfbetrieb ab. Es ist also notwendig über den Kopf des SEUTHE-Dampferzeugers einen neuen Schornsteinkopf aus Messing überzuziehen. Diesen fertigt man nach den Maßen des Modells der BR 56 auf einer kleinen Drehbank nach.
Auf die (ohnehin unschöne) Beleuchtung der BR 56 muss man beim Einbau des Dampferzeugers verzichten.

Nachlesen kann man das Ganze noch mal im "Modelleisenbahner" Heft 9/1992 unter "Tipps & Tricks"


Die BR 93 von JAGO dampft seit langem über die Anlage.
Allerdings bereitet die Maschine nach vielen Einsätzen auch Probleme.

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Ebenfalls in die BR 93 der Firma JAGO lässt sich der Seuthe-Dampferzeuger Nr. 20 einbauen. Die Lok muss vorsichtig demontiert werden. Der Schornsteinkopf geht leicht zu entfernen. Von oben wird mit einem 3,5 mm starken Bohrer durch das Gehäuse gebohrt. Diese Bohrung muss von unten noch mit einem Bohrer mit 7 mm Durchmesser aufgebohrt werden. Das alles sollte mit viel Fingerspitzengefühl und gutem Werkzeug geschehen, ein Fehlgriff ist nahezu unmöglich auszugleichen! Eine kleine regulierbare Ständerbohrmaschine ist unerlässlich. Das Gehäuse sollte gut geschützt und nicht zu fest in einen Spanngloben eingespannt sein. Über den Schornsteinkopf wird wie bei der BR 56 eine Messingnachbildung des Schornsteines gesteckt und die untere Nahtstelle mit Zweikomponentenkleber verkittet“. Zu beachten ist das das Gehäuse aus Metall ist. Um eventuelle Kurzschlüsse zu vermeiden sollte das gesamte Gehäuse vom Rahmen isoliert werden. Die vordere Befestigungsschraube des Gehäuses muss ohnehin nach hinten versetzt werden. An Dieser Stelle ist eine Plastebuchse mit M2 Innengewinde angebracht.

Alles in allem ist ein solcher Eingriff nur Profis“ anzuraten damit ein solch gutes und nicht billiges Modell nicht in die Schrottkiste wandern muss. Meine 93“ dreht jedenfalls lustig dampfend ihre Runden, hier bei der Ausfahrt aus Kornbach.

Kleiner Bericht über die BR93 von Jago nach häufigerem Einsatz auf Ausstellungen

Die Lok entwickelt sich immer mehr zur Problemmaschine. Irgendwann war es notwendig, die Räder auf den Plastebuchsen neu zu verkleben. Verdrehen sich die Räder auf der Achse, hat das ein Auseinandersprengen der Steuerung zur Folge. Die Nieten liegen im Gleis, die Kuppelstangen liegen quer und die Maschine steht still. Auch die Plastezahnräder zwischen den Achsen nehmen Schaden und müssen ersetzt werde. Sekundenkleber erwies sich zum Verkleben der Räder als zu instabil. Somit habe ich die Buchsen mühevoll mit Zweikomponenten-Kleber auf der Achse verklebt.

Ein weiteres Problem ist die mangelhafte Isolierung der Kuppelstangen. Offensichtlich sind diese nur durch die Brünierung isoliert. Die Steuerung selbst ist nicht zum Rahmen isoliert. Irgendwann entwickelte sich die Lok zur „Funkenkutsche“. Es gibt eine elektrische Brücke: Räder rechts - Steuerung rechts - Rahmen und Zylinderblöcke - Steuerung links - Räder links. An den Stellen, wo die Nieten die Kuppelstangen zusammenhalten gab es ein regelrechtes Funkenfeuerwerk. Als Folge habe ich den Zylinderblock mittels Abziehvorrichtung ausgebaut und die Löcher, in denen die Steuerung, Gleitbahn, fixiert ist mit Plastebuchsen isoliert. Ebenfalls sind die Abstandshalter vom Rahmen zur Steuerung zu isolieren. Hier habe ich Plasteteile gefertigt und eingeklebt. Vorher muss man die bisherigen Abstandshalter leicht kürzen. Es darf keinen elektrischen Kontakt geben.


Nach einem halben Jahr Betriebspause läuft die Lok nun wieder, mal sehen wie lange.


Auch die BR 55 von Jago dampft - die ersten Schritte des Einbaus:

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Der Einbau gleicht dem in die BR 93

Als erstes muss diese Schraube um 3 mm nach hinten versetzt werden. An der ursprünglichen Stelle ist sie dem Dampferzeuger im Weg.

Die Gehäuseteile sind zu bohren. Der Durchbruch zum Schornsteinkopf beträgt 3,5 mm, von unten muss das Gehäuse 7 mm aufgebohrt werden. Eine langsamlaufende Bohrmaschine ist unbedingt erforderlich!
Im Rahmenteil reicht ein kleineres Loch, es kann mit einer Laubsäge aufgeschnitten werden.
Hier ist schon der auf der Uhrmacherdrehbank hergestellte Schornsteinkopf aufgesetzt. Dieses Teil verlangt viel Sorgfalt, beträgt die Wandstärke doch nur noch 0,2 mm.
Diese Lok musste ich leider als Schadlok ausmustern. Bei ähnlichen Problemen wie bei der BR 93 ist mir die Gegenkurbel an der Treibachse gebrochen.

Schwieriger ist der Einbau eines Seuthe-Rauchdampfgenerators in die BR 94 von Beckmann
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Seuteheumbau 1 Seutheumbai 2
Bei dieser Maschine ist der Platz eng bemessen. Wie bei der BR 56 muss der Tank des Dampfgenerators abgeflacht werden. Der Tank wird aufgeschnitten und mit einer Platte wieder verlötet. Da der Schornsteinkopf einen Durchmesser von lediglich 3,5 mm hat, muss auch der Kopf des Dampfgenerators entfernt werden. Auf einer kleinen Drehbank entsteht eine Nachbildeung des Originals. Dieser wird mit dem Tank verlötet.
Einbauposition 94 unter Dampf
Die Einbauposition  ist ganz vorn an der Rauchkammertür. Auch hier muss die Wand etwas dünner werden. Ich habe das Material mit einem kleinen Fräßer abgetragen. Mit 2-Komponentenkleber habe ich den Dampfgenerator genau positioniert. Nach der Farbgebung kann die Lok sich dampfend über die Anlage bewegen.
Leider sind mir bei der Arbeit die Schienenräumer abgebrochen. Ich habe mir Messingnachbildungen hergestellt und eingebaut. Da ich dünneres Blech genommen habe, sehen diese noch vorbildgerechter aus.
Bevor man sich an einen solchen Umbau heranwagt, sollte man sich im Klaren sein, dass jeder Handgriff sitzen muss.
Schnell hat man sich ein solch schönes Modell zerstört! Gutes Werkzeug und Fingerferigkeiteit sind von Nöten.
Als Erstlingswerk ist dieser Umbau nicht zu empfehlen!

 
Ohne Probleme lässt sich ein Rauchgenerator in die BR 44 von ROCO einbauen

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BR 44
 
BR 44
Ohne größere Probleme lässt sich der Rauchdampfgenerator 27 von Seuthe in die BR 44 von ROCO einbauen. In der Rauchkammer ist ein schon dafür vorgesehener Platz. Nur mit der Verkabelung muss man sich etwas einfallen lassen.
 
Da ich nicht digital fahre, aber mit Impulsbreitensteuerung, habe ich eine Graetzschaltung mit nachgeschaltetem Elektrolytkondensator eingebaut. Somit ist der Dampfgenerator bei Fahrbetrieb immer mit voller Spannung betrieben. Dadurch raucht es auch schon bei niedrigen Geschwindigkeiten. In der Feuerbüchse findet sich ausreichend Platz um diese Bauteile zu verstecken.
 
Häuserrauch

Einen guten Effekt erreicht man mit dem Häuserrauchgenerator 117 der Firma SEUTHE. Rauchende Häuserschornsteine ergeben immer wieder eine Bereicherung des
Modelllebens. Es empfiehlt sich einen extra Transformator einzusetzen, dessen Leerlaufspannung schon maximal 16V ~ beträgt. Die Dampferzeuger gehen bei zu hoher Spannung leicht kaputt.